Rhätische Bahn - Stammnetz - Betrieb
Strecke Landquart-Davos
Die Bedienung des Kurortes Davos erfordert in der Saison (Sommer/Winter)
stündliche Schnellzüge in beiden Richtungen, die in Landquart auf
die IC- und Schnellzuganschlü/szlig;e der SBB abgestimmt sind. Als
Triebfahrzeuge sind fast ausschließlich die Ge 4/4 II im Einsatz. Im
Winter werden zusätzlich zum normalen Angebot Sportzüge
angeboten.
Strecke Davos-Filisur
Die Linie bildet die direkte Forführung der Landquart- Davos- Bahn. Sie
folgt dem Flüßchen Landwasser und erschließt die unterhalb
Davos Platz gelegenen Siedlungen der Landschaft Davos. Hinter der Station
Wiesen überquert die Bahn das Landwasser auf dem Wiesener Viadukt, dem
größten gemauerten der RhB: Länge 196 m, Spannweite des
Hauptbogens 55 m, Höhe über dem Landwasser 88 m!. Wenig
später mündet die Strecke in den Bahnhof Filisur der
Albulastrecke.
Betrieblich ist die Strecke eigenständig, lediglich einige Züge
fahren umlaufbedingt über Davos Platz hinaus. Die Züge sind
üblicherweise mit den 1986-93 modernisierten Ge 4/4 I bespannt.
Strecke Landquart-Chur
Diese Linie wurde 1896 trotz der weitgehend parallel laufenden Hauptbahn
Zürich- Chur gebaut, um den Netzzusammenhang der RhB zu
gewährleisten. Im Gegensatz zur SBB-Strecke bedient sie jedoch mehrere
Ortschaften und hat dadurch im Vorortverkehr von Chur Bedeutung.
Tagsüber verkehren hauptsächlich die drei- oder vierteiligen
Pendelzüge der Baureihe BDe 4/4. Neben dem Güterverkehr sorgen
auch die notwendigen Überführungsfahrten zu den
Hauptwerkstätten Landquart für regen Verkehr.
Albulabahn Chur-Thusis-Filisur-Albula-St.Moritz
Die Albulastrecke ist des Rückgrat des gesamten Netzes. Die bis auf den
Abschnitt Chur-Reichenau eingleisige Linie ist an ihrer
Kapazitätsgrenze angelangt. Die in Bau befindliche Vereinalinie soll
hier Erleichterung verschaffen.
Bei Filisur wird der Landwasserviadukt
überqert, daß mit
Sicherheit meist fotografierteste Bauwerk der RhB. Zwischen Bergün und
Preda liegt der interessanteste Abschnitt. Der Abstand per Luftlinie
beträgt nur 5 km, die Bahn legt jedoch 18 km! zurück, um 416
Höhenmeter zu gewinnen. Oberhalb des Dorfes Bergün liegt eine
doppelte Kehrschleife mit drei Linienstufen. Hinter der Kreuzungsstation
Muot beginnt der zweite Teil des Aufstiegs mit drei Kehrtunnels und den vier
Albulaviadukten. Parallel dazu läuft ein beschilderter Wanderweg, der zu
den besten Beobachtungspunkten der verwirrenden Linienführung
leitet.
Die Albulalinie mit ihren schweren Schnellzügen ist die Domäne der
Ge 6/6 II; ebenso häufig ist die Universallok Ge 4/4 II zu sehen. Seit
1995 übernehmen die neuen Ge 4/4 III immer mehr Dienste der Ge 6/6 II,
so daß diese mittlerweile auch auf anderen Strecken zu sehen sind. Die
beliebten Oldtimer Ge 6/6 I sind leider nur noch selten vor Zügen zu
beobachten. Bis in die 90er Jahre führten sie noch werktags die
Stückgüterzüge mit Personenbeförderung.
Unterengadiner Linie Bever-Scuol-Tarasp
Die großzügig trassierte Linie überquert in ihrem Verlauf
mehrmals den noch jungen Inn. Die Züge der Linie verkehren jeweils ab
und bis St.Moritz; Anschlüße an die Albulabahn und nach
Pontresina werden in Samedan hergestellt. Auf der Strecke verkehren meistens
Ge 4/4 I und Ge 4/4 II. Der Verkehr wird mit dem Ausbau der Vereinalinie
zunehmen.
Oberländer Linie Chur-Reichenau-Ilanz-Disentis
Die Strecke zweigt kurz hinter der Hinterrheinbrücke bei Reichenau von
der Albulabahn ab und folgt auf ihrer ganzen Länge dem Tal des
Vorderrheins. Im Gegensatz zur Straße durchquert die Bahn die
landschaftlich großartige Rheinschlucht (Ruinaulta). Endbahnhof ist
Disentis/Mustéer, zu Füßen des weithin sichtbaren,
bekannten Klosters. Hier schließt die
Furka-Oberalp-Bahn nach Andermatt, Göschenen und Brig an.
Auf der Strecke verkehren die Regionalzüge im Zwei-Stunden-Takt, der
bedarfsweise verdichtet wird. Zusätzlich verkehren drei Schnellzugpaare
- alles Glacier-Express-Züge mit Übergang auf die FO.
Als Triebfahrzeuge werden Ge 4/4 I, Ge 4/4 II und, bei schweren Zügen,
Ge 6/6 II eingesetzt. Durch den nötigen Lokwechsel im beengten Bahnhof
von Disentis ist dort der Betrieb besonders abwechslungsreich.
Verbindungsbahn Samedan-Pontresina
Diese nur 6 km lange Verbindungslinie hat große Bedeutung im
Oberengadiner Dreieck Samedan- Pontresina- St.Moritz. Pro Tag verkehren mehr
als 20 Regionalzüge. Mehrere Albulaschnellzüge führen
Kurswagen mit, die in Samedan ungestellt werden. Auch die Bernina- Express-
Züge benutzen die Linie. Pontresina ist Nahtstelle zur Berninabahn und
damit Zweisystembahnhof. Die Gleise 1 und 2 sind mit Wechselstrom, die
Gleise 4-7 mit Gleichstrom elektrifiziert. Gleis 3 ist für beide
Systeme umschaltbar, was den Lokwechsel für übergehende Züge
erleichtert.
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