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Rhätische Bahn - Berninalinie - Geschichte

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Ein Jahr nach der Eröffnung der Albulalinie der RhB bis St. Moritz wurde 1905 in Basel die Bernina-Bahngesellschaft gegründet. Das Projekt sah eine nur im Sommer verkehrende, elektrisch betriebene Touristenbahn von St. Moritz über Pontresina, den Berninapaß und Poschiavo bis zur Landesgrenze bei Campocologno vor, mit Verlängerung auf italienischer Seite bis Tirano zur 1902 eröffneten Oberen Veltlinerbahn (Sondrio-Tirano). 1906 wurde die Konzession erteilt. Im gleichen Jahr begannen die Bauarbeiten auf beiden Seiten des Berninapaß. Wegen der extremen klimatischen Verhältnisse ruhten die Arbeiten im Winter. Deshalb konnten 1908 erst drei Teilstrecken in Betrieb genommen werden. Die endgültige Fertigstellung verzögerte sich bis zum 5. Juli 1910.

Nach anfänglich großem Erfolg geriet die Berninabahn im Schatten der Weltwirtschaftskrise 1929 in finanzielle Schwierigkeiten. Auf Dauer war ohne Garantie der Defizitabdeckung durch Bund und Kanton kein Weiterbestehen möglich, so daß schließlich 1944 die Fusion mit der RhB beschlossen wurde, rückwirkend zum 1. Januar 1943.

Für den auf italienischem Gebiet liegenden Streckenteil war eine eigene Gesellschaft gegründet worden, die SA Tranvia Tirano-Campcologno, die Träger der Konzession von 1902 war und den Betrieb an die Berninabahn verpachtet hatte. Die Aktien gehörten der Berninabahn und gingen nach der Fusion an die RhB über. Der Betrieb auf dem italienischen Abschnitt ruhte seit 1942 und wurde erst am 3.10.1945 wieder aufgenommen. 1950 ging die Strecke an die RhB über, die Gesellschaft wurde aufgelöst.

Die RhB ging nach der Übernahme sofort daran, die Anlagen und Fahrzeuge zu modernisieren. Die vorhandenen Triebwagen erhielten neue elektrische Einrichtungen; vier Wagen sind seitdem auch auf der Chur-Arosa-Bahn einsetzbar. Mitte der sechziger Jahre setzte die Beschaffung fabrikneuer Triebfahrzeuge und Personenwagen ein, die nicht modernisierten Altbaufahrzeuge wurden ausgemustert. Jedoch sind auch heute noch Triebwagen aus den Anfangsjahren (ABe 4/4) im täglichen Einsatz zu beobachten.

Die Stromversorgung der von Anfang an elektrisch betriebenen Bahn wurde schrittweise verstärkt und erneuert, ebenso die Fahrleitung. 1975 führte die RhB den Streckenblock auf der Linie ein; zusätzlich wurde Zugfunk installiert. Eine besondere Aufwertung erfuhr die Berninabahn durch die Einführung des Bernina-Express im Jahr 1973. Dieser hat sich heutzutage neben dem Glacier-Express zum Aushängeschild der gesamten RhB entwickelt hat.

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Copyright © 1996

Autor: Stefan Dringenberg, letzte Änderung am 15.02.01