Schynige Platte-Bahn - Beschreibung
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Streckenverlauf und Daten |
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Die SPB, eine reine Tourismusbahn, erschließt den Aussichtsberg
Schynige Platte im Berner Oberland. Von der Bergstation der Bahn kann der
Fahrgast ein einmaliges Panorama betrachten. Es reicht vom Pilatus im
Nordosten über Brienzer- und Thunersee zu den Eisriesen Eiger,
Mönch und Jungfrau im Süden.
Geschichte
Gleichzeitig mit dem Bau der Wengernalpbahn
übernahm die Baufirma Pümpin & Herzog auch den Bau der Bahn auf
die Schynige Platte. Sie sollte zum gleichen Zeitpunkt fertiggestellt werden
und erhielt auch die gleichen technischen Merkmale wie Spurweite,
Zahnstange, Trassierungselemente und Fahrzeuge. Pümpin & Herzog
erhielten die Konzession am 26.9.1890, die Bahngesellschaft wurde im
April 1891 gegründet. Der Betrieb wurde nach zwei Jahren Bauzeit am
14. Juni 1893 aufgenommen. Die Bahn verkehrte nur in den Sommermonaten; im
Winter wurde der Verkehr eingestellt. Diese Betriebsweise hat sich bis heute
nicht geändert. Trotz anfänglich guter Zahlen war die Betriebslage
für die Aktionäre nicht befriedigend. Die Berner Oberland-Bahnen, die auch die
Wengernalpbahn und die Bergbahn Lauterbrunnen-
Mürren betrieben, empfanden die SPB als lästige Konkurrenz. Die
Betriebsführung wollten sie nicht übernehmen, doch als sich 1895
eine günstige Gelegenheit bot, übernahm die BOB die Bahn mit ihren
drei Hotels für gerade einmal 1,7 Mio. Franken.
Nach der Elektrifizierung der WAB und der BOB wurde auch die Schynige
Platte- Bahn mit dem gleichen Stromsystem 1500 V Gleichstrom elektrifiziert.
Zur Sommersaison 1914 wurde der elektrische Betrieb eröffnet. Aus der
Gründerzeit ist bis heute eine Dampflok erhalten geblieben, die
gelegentlich im Sonderverkehr und als Reserve eingesetzt wird. Nach der
Modernisierung des Fahrzeugparks der WAB in den letzten Jahren kamen einige
Fahrzeuge von dort zur SPB; einige werden jedoch für die
Bewältigung des starken Winterverkehrs auf das Netz der WAB
zurückgeholt. Dies ist jedoch nicht ganz problemlos möglich, da
sich die Spurweite der BOB (1000 mm), die zwischen SPB und WAB liegen, sich
von deren unterscheidet (800 mm).
Technik und Betrieb
Die SPB beginnt im Bahnhof Wilderswil der BOB auf 584 Meter Höhe, wo
sich neben den Meterspurgleisen der BOB die Anlagen der SPB erstrecken. Als
reine Zahnradbahn ohne Adhäsionsbetrieb wie auch WAB und
Jungfraubahn erbaut, sind auch die kaum geneigten
Gleise im Bahnhofs- und Depotbereich mit Riggenbach- Zahnstange
ausgestattet.
Von Wilderwil folgt die SPB erst parallel der BOB, überquert die
Lütschine und beginnt dann mit 25 % Maximalsteigung den Anstieg zur
Schynigen Platte. Hinter der ersten Betriebsausweiche liegt ein 160 m langer
Kehrtunnel. Der Anstieg über die Waldgrenze hinaus führt die Bahn
auf die Südseite der Schynige Platte durch den Grätli-Tunnel. Hier
kommt die Gipfelgruppe von Eiger, Mönch und Jungfrau zum ersten Mal ins
Blickfeld. Von der Bergstation führt ein Fußweg zu dem wenige
Höhenmeter entfernten Gipfel.
Die Züge werden aus kleinen Elektrolokomtiven He 2/2 und zwei
Vorstellwagen gebildet, teilweise sind auch offene Sommerwagen beigestellt.
Bei schönem Wetter fahren die Züge alle 40 Minuten, bei
ungünstiger Witterung wird der Plan auf sechs Zugpaare reduziert.
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Copyright © 1996
Stefan Dringenberg, letzte Änderung am 14.06.2004