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Nachrichten 3/1999 (Oktober)


BC

Museumsbahn Blonay-Chamby

Wiederinbetriebnahme des ehemaligen RhB As 2
Am Pfingstwochenende wurde der 1903 für die RhB gebaute Salonwagen As 2 in Betrieb genommen. Der Wagen wurde in den 30er Jahren durch die heute bekannten Salonwagen ersetzt und nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem Aussichtswagen für die Berninalinie umgebaut. Hierbei verlor er seine noble Innenausstattung und erhielt dafür 44 einfach Drehstühle. Ende der 60er Jahre wurde der Wagen durch modernere Fahrzeuge abgelöst und der Museumsbahn Blonay-Chamby geschenkt. Dort wurde er bis 1998 als ortsfester Souvenirwagen eingesetzt. Der nun erfolgte Rückbau stellt einen Kompromiss dar: Die Rückführung in den Originalzustand war aus finanziellen Gründen ausgeschlossen. Trotzdem stellt der Wagen eine sehr gut gelungene Renovierung dar und wurde vom Publikum angenommen.

BOB

Berner Oberland-Bahnen

Doppelspur in Betrieb
Am 30. Mai wurde die Doppelspur zwischen Wilderswil und Zweilütschinen nach vierjähriger Bauzeit in Betrieb genommen. Der Ausbau bringt der BOB eine kürzere Reisezeit, eine bessere Fahrplanstabilität und einen rationelleren Einsatz von Personal und Fahrzeugen. Im Rahmen des Projektes Bahn 2000 wurden insgesamt 32 Mio. Franken investiert. Dank der nun höheren Geschwindigkeiten verkürzt sich die Fahrzeit zwischen Interlaken Ost und Zweilütschinen um zwei auf elf Minuten. Durch die doppelspurige Einfahrt in Zweilütschinen sind nun auch sogenannte "fliegende Kreuzungen" möglich, mit denen es vermieden wird, Verspätungen auf Gegenzüge zu übertragen.

Triebwagen ins Ausland verkauft
Die BOB hat ihren Zahnradtriebwagen ABeh 4/4 309 an die Bayerische Zugspitzbahn (BZB) verkauft. Dort soll er mit zwei ehemaligen Steuerwagen des Regionalverkehrs Bern-Solothurn (RBS) auf der Strecke Garmisch-Partenkirchen - Eibsee eingesetzt werden. Ein Befahren der weiteren Strecke Eibsee - Zugspitzplatt ist nicht vorgesehen, da dem Triebwagen zum einen die Sicherheitsausstattung für den Betrieb auf 25% Steigung fehlt, er zum anderen das notwendige Lichtraumprofil nicht einhalten kann. Für den Einsatz auf der BZB soll der Triebwagen den dort traditionellen blau-weissen Anstrich erhalten.
Möglich wurde der Verkauf des 20jährigen Triebwagens durch den Ausbau der Teilstrecke Wilderswil - Zweilütschinen auf Doppelspur. Der hierdurch ermöglichte rationellere Fahrzeugeinsatz kommt mit sechs anstatt zuvor sieben Zugkompositionen aus. In einem späteren Stadium sollen fünf Kompositionen bei gleichen Zugleistungen ausreichen.

Stellwerk Wengen in Betrieb
Am 23. April konnte das neue Stellwerk in Wengen in Betrieb genommen werden. Es basiert auf dem bekannten Domino 69 C von Siemens und beherrscht die komplexen Aufgaben des kleinen Bahnhofs: So müssen z.B. mehrere Züge in das gleiche Bahnhofsgleis einfahren können, und dies in gewissen Fällen auch noch von beiden Seiten.

Renovierung des A 182 abgeschlossen
Mit dem A 182 erhielt ein Wagen aus dem Jahre 1971 ein zeitgemässes Erscheinungsbild. Im Laufe der Jahre waren die alten Polster durchgesessen und entsprachen mit ihrem ausgebleichten Aussehen nicht mehr dem Anspruch an einen Wagen der ersten Klasse. Im Rahmen der Renovierung wurde der Wagen asbestsaniert, erhielt neue Sitze (48 statt 36), eine Türschliessung und letztendlich auch eine Lackierung im aktuellen Erscheinungsbild der BOB.


DFB

Dampfbahn Furka-Bergstrecke AG

Schwere Schäden an Lok 9
Die Lok HG 3/4 9 "Gletschhorn" (früher als Nr. 2 nummeriert) erlitt am 5. August einen schweren Schaden. Durch den Bruch eines Kurbelzapfens wurde das gesamte Innentriebwerk schwer beschädigt. Die Lok konnte nur mit grossen Mühen abgeschleppt und ins Depot Realp gebracht werden. Die Reparatur wird längere Zeit dauern und vermutlich über 200.000 Franken kosten. Es ist noch nicht sichergestellt, dass die Lokomotive bereits zur Eröffnung der Strecke nach Gletsch im Jahr 2000 wieder zur Verfügung steht.

FO-Leihgabe bei der DFB
Neben der Dampflok HG 3/4 4 erhält die DFB weitere Leihgaben von der FO. Hierbei handelt es sich zum Teil um ehemalige Dienstwagen, die im schneereichen Winter 98/99 beschädigt wurden: Bobinenwagen X 4913 (ex C206), Rottenwagen X 4919 (ex C210) und die beiden Personenwagen AB 4163 (ex AB4 557) und X 4231 (ex BC4 152). Es ist geplant, diese Wagen zusammen mit der FO 4 einzusetzen. Sie erhalten für diesen Zweck den alten Anstrich in FO-Rot und die Anschriften als "Furkabahn". Dem Einsatz geht aber noch schwere Arbeit voraus: Die beschädigten Wagen X 4919 und X 4231 erhalten neue Wagenkästen, die von Grund auf neu gebaut werden.

DFB 6 wieder in Realp
Nach ihrer Revision in der Werkstatt Chur wurde die HG 2/3 6 "Weisshorn" (ex. BVZ) am 8. Juli wieder nach Realp überführt. Der Transport fand auf der Strasse statt, da Start- und Zielort nicht über einen Gleisanschluss verfügen. Im Depot Realp mussten noch abschliessende Arbeiten durchgeführt werden, so dass die Lok in der Saison 1999 nicht für den Fahrbetrieb zur Verfügung stand.

Schneepflug in Oberwald aufgestellt
Der ehemalige RhB-Schneepflug Xk 9104 hat eine neue Heimat in Oberwald gefunden. Der Pflug war vor einigen Jahren von der RhB an die DFB abgegeben worden. Die Sektion Nordostschweiz des Vereins Furka-Bergstrecke hat ihn wieder aufgearbeitet, mit der DFB-blauen Lackierung versehen und als Blickfang direkt am Bahnhof Oberwald aufgestellt. Dort wirbt er für die Bergstrecke und weist auf das Ziel hin, eines Tages wieder die ganze Strecke zu befahren.


FO

Furka-Oberalp-Bahn

Sanierung der X rot m 4934
Nachdem die Schneeschleuder X rot m 4934 bereits seit 20 Jahren ihren Dienst auf der FO zufriedenstellend versieht, wurde sie nun für Umbau- und Sanierungsarbeiten ins Herstellerwerk Beilhack in Rosenheim (D) gebracht. Unter anderem sollen die beiden luftgekühlten 12-Zylinder-Dieselmotoren durch einen grossen, wassergekühlten Dieselmotor ersetzt werden. Die Arbeiten sollen bis zum Winter abgeschlossen sein.

RhB

Rhätische Bahn

Neues Design für Mitarbeiterlok
Die Lokomotive Ge 4/4 III 648 "Susch" wirbt seit 1997 für die Eröffnung der Vereinalinie und soll der Motivation der Mitarbeiter dienen. Am 10. Mai wurde die Lok mit einem neuen Erscheinungsbild vorgestellt: Neben dem grossen "Vereina"-Schriftzug sind nun die Fotos fast aller RhB-Mitarbeiter auf der Lok zu finden.

Versuchfahrten mit Autozügen
Mit einer Autozugskomposition wie sie später auf der Vereinalinie eingesetzt werden sollen (Seite Klosters mit Steuerwagen, Seite Sagliains mit Lok Ge 4/4 III) wurden umfangreiche Testfahrten unternommen. Während der Nacht wurden diese Fahrten ab Sagliains bis Tunnelkilometer 11,4 (ca. 900 m vor der Kreuzungsstation) anfangs ohne, später auch mit Teil- und Volllasten (LKW und PKW) durchgeführt. Diese Fahrten dienten insbesondere der Untersuchung und Überprüfung der Laufstabilität und des Fahrkomforts. Ausserdem wurden vielfältige Bremsproben durchgeführt.

Niederflur-Steuerwagen abgeliefert
Im April 1998 bestellte die RhB bei Stadler, Altenrhein, acht neue Steuerwagen. Sie sind für einen multifunktionalen Einsatz ausgelegt, sowohl für den Vorortspendelverkehr als auch für den Tourismus- und Fremdenverkehr. Die Fahrzeuge BDt 1751-1758 erhalten einen für die RhB neuartigen Niederflurbereich mit einem rollstuhl-, kinderwagen- und kofferkuligängigen Einstieg. Es handelt sich um reine Nichtraucherfahrzeuge ohne WC. Die Steuerwagen erhalten Drehgestelle vom Typ PA 90 von FIAT-SIG, identisch mit jenen in den vor 6 Jahren gelieferten Personenwagen EW IV. Der Wagen 1751 weicht von der Serie ab: Er besitzt eine pneumatische Bremse für Autozüge und kann somit als Reserve für diese eingesetzt werden. Bei den anderen Wagen besteht die Möglichkeit einer Nachrüstung. Bis Ende November sollen alle acht Wagen ihren Dienst angetreten haben.

Aussergewöhnlicher Spezialtransport
Für den Ausbau des Scala-Staudammes am Lago Bianco musste am 18. Juni ein Kran von Ospizio Bernina bis zur Baustelle befördert werden. Dies bereitete Probleme, da die Fahrdrahthöhe teilweise nur vier Meter beträgt und der Kran wegen seiner Höhe von 3,85 m nicht auf einen Wagen verladen werden konnte. Als Lösung wurde er auf Hilfsdrehgestelle, sogenannten Diplories, gestellt und von den beiden Zweikraftloks Gem 4/4 801 und 802 zur Baustelle gebracht. Mit einer Geschwindigkeit von 5 km/h erreicht er erfolgreich seinen Zielort.

Ein Leichtgewicht feiert Geburtstag
Am 4. Juli trat der Leichtriebwagen ABe 4/4 501, auch bekannt unter dem Namen "Fliegender Rhätier", eine Jubiläumsfahrt ins Unterengadin an. Das 60 Jahre alte Fahrzeug zog zwei Leichtstahlwagen der Serie, die 1939 zusammen mit der Serie ABe 4/4 beschafft wurden. Von den vier damals abgelieferten Triebwagen stehen noch 501 und 502 in Dienst. Die beiden anderen, 503 und 504, wurden inzwischen verschrottet.

Rückkehr des Bernina-Krokodils
Das in der letzen Ausgabe erwähnte Gerücht der Rückkehr des Bernina-Krokodils Ge 4/4 182 nimmt konkrete Ausmasse an. Der Club 1889, der bereits den Wagen C 2012 mustergültig renoviert hat, hat einen Ableger gegründet ("Associazione 182"). Dieser beschäftigt sich mit der Rettung des einzigartigen Fahrzeugs. Dank der Spenden eines St. Moritzer Hoteliers und verschiedener Firmen scheint die Rückführung inzwischen gesichert zu sein. Die Lok soll in der Woche vor der Eröffnung der Vereinalinie von St. Georges-de-Commiers nach Samedan überführt werden. Geplant ist die Aufarbeitung als "selbstfahrendes Denkmal". Weitere Informationen sind auf folgender Webseite zu finden: http://members.xoom.com/BB182/

Diesellok Gm 4/4 241 wieder in Betrieb
Die RhB besitzt seit 1989 die Gm 4/4 241, die damals für den Baudienst an der Vereinalinie beschafft wurde. Die gebraucht aus Deutschland gekaufte Lok (Vorläufer der DB-Baureihen V51 und V52) konnte jedoch nie überzeugen und wurde in der Hauptwerkstätte Landquart abgestellt. 1998 wurde beschlossen, das Fahrzeug betriebstauglich umzubauen. Es erhielt einen neuen Motor und ein neues Getriebe. Zum Abschluss der Arbeiten wurde auch der Anstrich an das aktuelle Erscheinungsbild der RhB angepasst. Die modernisierte Lok versieht nun u.a. den schweren Rangierdienst in Landquart und Untervaz.

Bahnhofsumbau in Disentis
Um die seit Jahren nicht mehr ausreichenden Anlagen des Bahnhofs Disentis zu modernisieren, wurde der Betrieb bis zum 7. Mai an den Wochenenden unterbrochen. In dieser Zeit wurde der neue Disentiser Tunnel an die Strecke angebunden. Auch im Sommer gingen die Arbeiten weiter: Neben einem völlig neuen Gleisbild erhält der Bahnhof einen Zwischenbahnsteig mit einem gleisfreien Zugang. Der gesamte Bahnhof wird deutlich verlängert, um den künftigen Aufgaben gewachsen zu sein. Dazu gehört der stark gewachsene Reiseverkehr im Glacier-Express und die sich abzeichnenden Transporte zum Bahnhof der AlpTransit-Baustelle in Sedrun.

Tiefgangwagen für Containertransporte
Die RhB hat neue Tragwagen für Normcontainer beschafft, die auf dem Netz der Bahn freizügig einsetzbar sind. Der Hintergrund ist die Umstellung des Konzeptes der Schweizer Post, die den Pakettransport nur noch mit speziellen Containern abwickelt. Mit den Wagen ist es möglich, auch die Berninalinie und somit das Puschlav zu bedienen. Der morgendliche Frühzug Chur - St. Moritz kann täglich mit bis zu 8 dieser Container beobachtet werden.

Weitere Ge 4/4 III
Für den Verkehrszuwachs, der durch die Vereinalinie entsteht, wurden weitere drei Ge 4/4 III bestellt. Die Loks entsprechen den 1993 abgelieferten Maschinen mit einer Ausnahme: Die damals eingeführte hochmoderne Joysticksteuerung wird wieder zugunsten des alten Handrades aufgegeben. Die Loks 641-649 sollen ebenfalls rückgebaut werden. Bei der 647 ist dies nach ihrem Unfall 1997 bereits geschehen. Die Ablieferung und Inbetriebsetzung erfolgt bis zur Tunneleröffnung im November.

Umbau von AB-Wagen
Aufgrund der veränderten Bedürfnisse werden die AB-Wagen der Einheitsbaureihe I in klassenreine Fahrzeuge umgebaut. Bei dieser Aktion werden in der Hauptwerkstätte jeweils die Hälfte der Seitenwände aus dem Kasten herausgetrennt und in einen zweiten Wagen eingefügt. Aus den Wagen AB 1519-1526 entstehen so die A 1243 bis 1250. Die Wagen AB 1527-1534 werden zu B 2290-2297 umgebaut.

Rückkehr des WR 3814
Nicht nur das Bernina-Krokodil kehrt zurück auf Bündner Gleise, sondern auch der alte Bernina-Speisewagen WR 3814. Dieser 1928 für die Berninabahn gebaute Wagen wurde aufgrund des schlechten Zustands seines Holzkastens 1987 ausgemustert und anschliessend zusammen mit dem WR 3813 an die Dampfbahn Furka-Bergstrecke abgegeben. Diese hatte jedoch nicht genügend Mittel zur Aufarbeitung der Wagen und stellte sie aufgebockt im Bahnhof Klus der OeBB ab. Dort verfielen sie zusehends. Aufgrund der stark gestiegenen Nachfrage nach Speisewagen bei der RhB entschied diese nun, den WR 3814 zurückzukaufen und zu restaurieren. Der Wagen soll zu einem stilvollen Saalwagen ohne Küche umgebaut werden, ein Zustand, ein dem er schon bis in die 40er Jahre auf der Berninabahn verkehrte.


RhW

Bergbahn Rheineck-Walzenhausen

Bahnlinie verlängert
Nach dem Umbau des Bahnhofs Rheineck ergab sich die Möglichkeit, die RhW bis zum ehemaligen Gleis 1 zu verlängern. Somit bietet sich dort nun die seltene Umsteigemöglichkeit von Regelspur auf 1200 mm-Spur. Die RhW war von 1896 bis 1958 eine Drahtseilbahn und wurde anschliessend in eine Zahnradbahn umgebaut. Sie besitzt nur einen einzigen Triebwagen, den BDeh 1/2 1.

SBB

Brünigbahn

Entgleisung in Sachseln
Durch das Umstellen einer Weiche unter einem fahrenden Zug entgleiste am 31. Mai ein Pendelzug im Bahnhof Sachseln . Die beiden Drehgestelle des Steuerwagens sprangen bei dem Unfall aus den Schienen. Glücklicherweise wurde dabei niemand verletzt.

Unterbrechung durch Erdrutsch
Nach starken Regefällen verursachte ein Erdrutsch am 22. Mai eine mehrtägige Betriebsunterbrechung zwischen Hergiswil und Alpnachstad. Ebenfalls betroffen war die benachbarte Autobahn A8 und die Kantonsstrasse. Als Provisorium verkehrten die Züge ab Hergiswil auf der Luzern-Stans-Engelberg-Bahn nach Stans, von wo sie auf Autobusse umsteigen konnten. Ab dem 30. Mai wurde ein durchgehender Busbetrieb ab Hergiswil eingeführt.

Einheitliches Design für Brünig-Panorama-Express
Die Personenwagen, die gemeinsam im BPE verkehren, tragen seit Mai einen einheitlichen Anstrich. Bereits mit der Ablieferung der beiden Panoramawagen wurde der rote Anstrich mit schwarzen und weissen Streifen im Fensterbereich eingeführt.


TPC

Transport publics du Chablais

Fusion
Die vier Bahnen Aigle - Leysin (AL), Aigle - Le Sépey - Les Diablerets (ASD), Aigle - Ollon - Monthey -Champéry (AOMC) und Bex - Villars - Bretaye (BVB) haben zur TPC fusioniert. Die Bahnen waren bereits seit Jahren in einer Betriebsgruppe zusammengeschlossen, so dass dieser Schritt eine logische Konsequenz darstellt.

Quellen

Berner Oberland-News Peter Schmid
Pressedienst Jungfraubahnen
Pressedienst Rhätische Bahn
Schweizer Eisenbahn-Revue

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© 1999 by Stefan Dringenberg, 09.10.99