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Nachrichten 1/1999 (Februar)


BOB

Berner Oberland-Bahn

Stationsverlängerung Burglauenen
Die Bahnstation Burglauenen dient als Kreuzungsstelle auf dem Streckenabschnitt Zweilütschinen- Grindelwald. Lange Züge hatten bisher zur Folge, daß der Bahnübergang über längere Zeit geschlossen blieb und somit für den Straßenverkehr ein Ärgernis darstellten. Von Anfang August bis Ende November wurde die Station deshalb verlängert. Mit der Sanierung wurde die talseitige Weiche verlegt und die Nutzlänge um 36 Meter vergrößert. Dies erlaubt nun, daß Kompositionen mit 6 (statt vorher 5) Wagen halten können, ohne daß die Schranken dafür gesenkt werden müssen. Die Baukosten betrugen insgesamt 535.000 Franken.

Neubau Zahnstangeneinfahrt Lütschental
Der Zahnstangeneinlauf Lütschental befindet sich in bewohntem Gebiet. Bisher wurden bei jeder Zugsein- und -ausfahrt zum Zeitpunkt der Überfahrt starke, unangenehme Geräusche erzeugt, die sich störend auf die Umgebung ausgewirkt haben. Da dieser Einlauf aufgrund seines Verschleißzustandes ohnehin ersetzt werden mußte, entschied man sich für den Einbau eines Zahnstangeneinlaufes Patent Marfurt der Firma Tensol Rail SA, Piotta, mit hydraulischer Dämpfung sowie einer neuartigen Beschleunigungsvorrichtung für Bremszahnräder. Dieses in Zusammenarbeit mit der BOB entwickelte System hat sich bereits an mehreren Stellen des Netzes bezüglich Lärm und Verschleiß bestens bewährt. Gleichzeitig mit dem Ersatz wurde die Zahnstangeneinfahrt um rund 100 m in Richtung Station Lütschental verlegt. Der Umbau wurde aus Kostengründen über Tag ausgeführt. Für die Umbauzeit wurde ein Busersatzbetrieb bereitgestellt.


DFB

Dampfbahn Furka-Bergstrecke AG

Neuer Fahrplan
Seit Ende Dezember ist der Fahrplan für 1999 bekannt. Im Vergleich zum Vorjahr ergeben sich nur unwesentliche Verschiebungen der Fahrzeiten, die Anzahl der Züge bleibt gleich. Für das Ende das Saison wird angestrebt, einen ersten Personenzug von Realp nach Gletsch zu befördern. Für das Jahr 2000 ist dann die offizielle Inbetriebnahme des Teilstücks Furka- Gletsch geplant.

Bergbahn Oberwald- Gletsch in DFB aufgegangen
Der Verein BOG Bergbahn Oberwald- Gletsch hat sein Eigenleben am 26. November aufgegeben und ist mit seinem Vereinsvermögen in der DFB aufgegangen. Gegründet wurde die BOG, als sich abzeichnete, daß die DFB Realp und nicht Oberwald als Ausgangspunkt nehmen wollte. Die BOG- Mitglieder sahen eine Restaurierung der Strecke Oberwald- Gletsch als sinnvoller an, zumal zum damaligen Zeitpunkt eine Sanierung des Furka-Scheiteltunnels als unwahrscheinlich galt. Zeitweilig gab es einige Querelen zwischen DFB und BOG, die jedoch durch die wachsenden Erfolge, die die DFB vorzuweisen hat, relativiert wurden. Für das Vereinsvermögen erhielten die ehemaligen BOG- Mitglieder nun Aktien der DFB.


FO

Furka-Oberalp-Bahn

Neues Depot Glisergrund in Betrieb
Im November 1998 hat das neue Depot der FO seinen Betrieb aufgenommen, am 11. Dezember erfolgte die offizielle Einweihung. Nachdem bereits vor über 20 Jahren die Notwendigkeit eines Neubaus deutlich wurde, ergab sich mit der Umgestaltung des Bahnhofplatzes Brig und dem Bau der Umfahrungsstraße A9/N9 eine Möglichkeit zur Finanzierung. Die neuen Anlagen sind ca. ein Drittel größer als die bisherigen am Bahnhof Brig. Das Depot beherbergt auch die zentralen Werkstätten der FO und bietet ausreichend Platz für den Unterhalt des Rollmaterials.

Zwischenangriff Sedrun mit der Bahn erreichbar
Am 7. Oktober 1998 fand die Brückenprobe für die offizielle Abnahme des Werkgleises zum Zwischenangriff des Gotthardbasistunnels statt. Diese Linie zeigt östlich von Bugnei von der Furka-Oberalp-Bahn ab, überquert auf einer Stahlbrücke das Val Bugnei- Tobel und führt anschließend zum Installationsplatz der Baustelle. Die zwei Kilometer lange Strecke ist durchgehend elektrifiziert und nahezu vollständig mit Zahnstange ausgerüstet. Die 210 m lange Brücke ist für die Dauer ihres Einsatzes das größte Bauwerk auf der FO.

SBB-Wagen übernommen
Die FO hat von der SBB Brünigbahn eine Garnitur Mitteleinstiegwagen übernommen, die für den Spitzenverkehr eingesetzt werden sollen. Bei der Saisonspitze zur Weihnachtszeit wurden die Wagen noch in ihrer ursprünglichen grünen Lackierung und Beschriftung eingesetzt. Im Laufe des Jahres 1999 sollen die Wagen das gewohnte rote Aussehen erhalten.


MIB

Meiringen-Innertkirchen-Bahn

Bem 4/4 als Dieseltriebwagen
Da die MIB mit dem im letzen Jahr vom Regionalverkehr Bern-Solothurn übernommenen Triebwagen Be 4/4 9 ein ausreichendes elektrisches Reservetriebfahrzeug im Bestand hat und der Scherenstromabnehmer des Bem 4/4 6 mit seinem Lichraumprofil nicht mehr auf der Linie einsetzbar ist, wurde der Triebwagen 6 auf reinen Dieselbetrieb umgebaut. Dazu entfernte man den Stromabnehmer und baute einen neuen Dieselmotor direkt in das Passagierabteil ein. Das umgebaute Fahrzeug wird nun im Rangierbetrieb in Innertkirchen eingesetzt.

RhB

Rhätische Bahn

Erste Autotransportwagen abgeliefert
Im Dezember wurden die ersten der 36 bestellen Autotransportwagen für die Vereinalinie abgeliefert. Zusammen mit den 7 Rampenwagen sollen drei Autozüge mit maximal 14 Wagen gebildet werden. Geführt werden die Züge von Lokomotiven der Baureihe Ge 4/4 III sowie den neuen, aus ehemaligen Postwagen umgebauten Steuerwagen. Im Gegensatz zu den Fahrzeugen des Stammnetzes erhalten die Wagen Druckluftbremsen und automatische Kupplungen. An den Enden der Rampenwagen werden normale Zug- und Stoßeinrichtungen eingebaut, um die Einheiten mit den existierenden Lokomotiven und Triebwagen einsetzen zu können. Die gesamter Serie soll bis Juni abgeliefert sein, erste Probefahrten finden bereits seit Januar auf der Strecke Trimmis- Haldenstein statt. Testfahrten im Vereinatunnel sind ab Mai vorgesehen.

Durchgehendes Gleis zwischen dem Prättigau und dem Engadin
Die seit dem 11. Mai 1998 im Vereinatunnel arbeitenden Gleisbauer konnten am 10 Dezember die Verbindung des Engadins mit dem Prättigau feiern. 35 Arbeiter verlegten ca. 54000 Meter Schienen termingerecht und ohne Zwischenfälle. Nach der vollzogenen Verbindung wurden noch vor der Weihnachtspause die restlichen Gleise und Weichen in den Doppel- und Dreispurabschnitten auf der Nordseite montiert. Nach den Feiertagen wurde begonnen, im Norden die Kabel und im Süden die Fahrleitungen zu verlegen. Ab Mai ist im Südteil ein Probebetrieb mit den Autotransportwagen (siehe oben) vorgesehen. Die endgültige Fertigstellung ist für Ende September terminiert, um vor der offiziellen Eröffnung noch umfangreiche Probefahrten durchführen zu können.

Neue Erlebniswagen
Unter dem Namen "Star(c)kes Stück" wurde ein neuer Salonwagen vorgestellt. Der ehemalige AB der Berninalinie (Type verkürzter EW I) erhielt dazu eine ausgefallene Inneneinrichtung des Designers Philip Starck. Der nun als A 1171 bezeichnete Wagen ist mit verschiedenartigen Sesseln und einer Bar ausgestattet. Das Fahrzeug steht für Sonderfahrten zur Verfügung und wird auch im normalen Verkehr auf dem ganzen Netz eingesetzt, wobei Billette der ersten Klasse ohne Zuschlag gelten. Als zweiter Erlebniswagen ist für die Zukunft ein Kioskwagen angekündigt.

Das Ende der ChA-Triebwagen
Über die weitere Verwendung der bisher in Chur Sand abgestellten Triebwagen ABDe 4/4 481-486, die dort seit der Umelektrifizierung der Chur-Arosa-Linie standen, ist nun entschieden worden. Die Fahrzeuge 484 und 486 wurden an die La Mure-Bahn in Frankreich verkauft. Bei dieser Museumsbahn fristet schon das Bernina-Krokodil Ge 4/4 182 sein trauriges Schicksal. Die anderen 4 Triebwagen sollen in Kürze abgebrochen werden. Die beiden neueren Abe 4/4 487 und 488 bleiben in Sand remisiert. Über ihren Umbau für den Einsatz auf der Berninalinie ist noch nicht entschieden.

Moderne Telekommunikation
Um mit der technischen Entwicklung Schritt zu halten, hat die RhB beschlossen, entlang ihrer Trassen leistungsfähige Lichtwellenleiter zu verlegen. 1998 wurde eine erste Strecke von Landquart nach Klosters verlegt und in Betrieb genommen. Für 1999 sind die Strecken Klosters- Vereina- Samedan und Samedan- Reichenau-Tamins vorgesehen. Vorerst sind diese Leitungen für die zukünftigen Anforderungen der bahninternen Datenübertragung (Stellwerktechnik, Energieversorgung, Kommunikation u.a.) gedacht. Mit der Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes in der Schweiz ergeben sich zusätzliche Möglichkeiten der Vermarktung.

Tag des offenen Tunnels
Am 24. und am 31. Oktober hatte die RhB einen beeindruckenden Besucheraufmarsch an den Portalen des Vereina-Tunnels zu bewältigen. Insgesamt 6000 Schaulustige waren gekommen, um sich in Klosters Selfranga und Sagliains über die zukünftigen Konzepte zu informieren. Neben einigen Triebfahrzeugen wurde auch der bereits oben erwähnte A 1171 der Öffentlichkeit vorgestellt. Über 1000 Besucher interessierten sich für eine Tonbildschau zum Bau, welche 300 m tief im stockfinsteren Tunnel vorgeführt wurde.


SBB

Brünigbahn / MIB

Rohrtransporte auf Brünigbahn
Die schon in der letzen Ausgabe beschriebenen Rohrtransporte auf der FO sind nun auch von Brünigbahn und MIB zu vermelden. Die Rohr mit einem Durchmesser von 120 cm wurden via Simplon und Lötschberg nach Interlaken Ost gebracht. Hier wurden die Normalspurwagen aufgeschemelt und nach Meiringen gebracht. Die Züge bestanden aus maximal 5 Wagen, gezogen von zwei HGe 4/4 II in Doppeltraktion. Wegen Lastbeschränkungen auf der MIB konnte dort nur jeweils ein Wagen mit dem Triebwagen Be 4/4 8 nach Innertkirchen befördert werden. Dort wurden die Rohre auf Lastwagen verladen und zur Baustelle der Transitgasleitung gebracht. Für Februar 1999 sind weitere Transporte geplant.

WAB

Wengernalpbahn

Niederflur-Gelenksteuerwagen abgeliefert
Die vier im Herbst 1996 bestellten Niederflur-Gelenksteuerwagen für die WAB sind abgeliefert. Die Bremsprobefahrten sind abgeschlossen. Nach dem Transport von der Herstellerfirma Stadler in Bussnang nach Lauterbrunnen wurden im Depot die Sitze, die Skirechen und weitere Ausrüstungen eingebaut. Einige kleinere Änderungen am elektrischen Teil waren notwendig. Von Kinderkrankheiten blieb die WAB weitgehend, aber doch nicht ganz verschont. Ausgerechnet am Tag, an dem der Verwaltungsrat mit den neuen Wagen fahren wollte, hat eine kleine, aber hartnäckige Störung alle vier Wagen lahmgelegt.

Neuanstrich von WAB-Triebwagen
Im Hinblick auf den Einsatz mit den neuen Niederflursteuerwagen werden die Triebwagen der Serie BDeh 4/4 119-124 einer Erneuerung unterzogen. Neben der technischen Anpassung erhalten die Fahrzeuge einen neuen gelbgrünen Anstrich, der jenem der 1988 in Betrieb genommenen BDeh 4/8 131-134 ähnelt.


Quellen

Pressedienst Jungfraubahnen
Pressedienst Rhätische Bahn
Reto Steiner
Schweizer Eisenbahn-Revue

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© 1999 by Stefan Dringenberg, 08.02.99