Rhätische Bahn
114. Generalversammlung
Bei der 114. Generalversammlung der RhB konnte der Verwaltungsratspräsident den geschäftlichen Erfolg der RhB bestätigen. Ohne den Schadensfalls auf der Chur-Arosa-Linie, der mit 4,5 Mio. CHF in die Erfolgsrechnung einging, hätte die Bahn ein neues Rekordergebnis ausweisen können. Gegenüber dem ersten Betriebsjahr fiel auch der Ertrag aus dem Autoverlad um 13% höher aus , so dass die Vereinalinie den Erwartungen mehr als gerecht wurde.
Abbruch der Gem 2/4 211
Die 1912 erbaute und in den 1940er Jahren mit neuem Kasten und neuer Elektrik versehene Gem 2/4 211 (ehemals 202) ist am 23. und 24. Mai in Untervaz verschrottet worden. Die Lok leistete lange Jahre Rangierdienst in Chur, den sie dank ihrer Akkumulatoren auch unter der Fahrleitung der Chur-Arosa-Bahn erbringen konnte. 1967 wurden die Akkus durch einen leistungsfähigeren Dieselmotor ersetzt. Mit Ablieferung der neuen Rangiertraktoren Tm 2/2 111-114 wurde die Maschine am 29. April ausser Dienst gesetzt. Nach dem Ausbau einiger verwertbarer Teile wie .z.B. des Einholmstromabnehmers, wurde sie am 21. Mai von ider letzen verbliebenen Schwesterlok Ge 2/4 212 zur Verschrottung zum Altstoffhändler A&M nach Untervaz geschleppt.
Neue Website online
Die RhB präsentiert sich seit dem 29. März 1998 mit einem eigenen Auftritt im World Wide Web. Innerhalb der vergangenen vier Jahre hat sich der Umfang vervierfacht. Durch das ständige Wachstum der einzelnen Sparten wurde die anfängliche Struktur verwässert, was eine intuitive Navigation bzw. ein schnelles Auffinden der gewünschten Information zunehmend erschwerte. Aus diesem Grunde wurden seit Herbst 2001 Gespräche zur Verbesserung der Situation geführt. Als Ergebnis dieser Meinungsfindung erstand ein völlig neuer Auftritt mit einer selbsterklärenden Struktur, einer Sitemap, einem Newsticker, Graubünden-Karten, Bildergallerien, einem Medienarchiv sowie vielen weiteren Highlights. Die neu gestalteten Seiten sind seit dem 2. Oktober unter der bekannten Adresse http://www.rhb.ch zu finden.
Cavagliascobrücke II abgebrochen
Ausgerechnet zur Hochsaison musste die in schwierigem Terrain gelegene Cavagliascobrücke II wegen akuter Gefährdung, die bei einer Brückeninspektion festgestellt wurde, am 15. Juli gesperrt werden. Die Tragsicherheit war ungenügend, da sich der Zustand des Gewölbe der Steinbogenbrücke in Folge von Felsbewegungen markant verschlechtert hatte. Als Glücksfall für die RhB erwies sich die Verfügbarkeit einer Armeehilfsbrücke aus dem Jahre 1936, die bereits seit längerer Zeit im Bahnhof Ilanz lagerte. Für den Ersatz der alten und den Einbau der neuen Brücke mussten tausend Kubikmeter Fels gesprengt, neue Fundamente betoniert und 120 Tonnen Stahlträger zusammengefügt werden. Der definitive Neubau der Cavagliascobrücke II wird voraussichtlich im nächsten Jahr in einer verkehrsarmen Zwischenperiode erstellt und wird rund 1,5 Mio. CHF kosten.
Ausbau Bahnhof Schiers
Aus dem Angebotskonzept "NEVA Retica 2005" ergibt sich die Notwendigkeit des Ausbaus der Prättigauer Linie. Für den Bahnhof Schiers bedeutet dies, dass die Ein-, Aus- und Umsteigebedingungen sowie die Sicherheit für Reisende durch den Bau von Perrons mit schienenfreien Zugängen verbessert werden. Auf der Seite Grüsch soll ein ca. 2000 m langer Doppelspurabschnitt vorgesehen. Für einen späteren Zeitpunkt soll auch der Abschnitt Schiers-Fuchsenwinkel mit einem zweiten Gleis versehen werden. Gemäss derzeitiger Planung soll der Inbetriebnahmetermin im Dezember 2004 liegen. Die Hoch- und Tiefbauarbeiten sollen im Frühjahr 2003 beginnen. Die Kosten für den Ausbau des Bahnhofs inklusive der Doppelspur Seite Grüsch sollen 20,7 Mio. CHF betragen.
Neue Drehscheibe in Sumvitg-Cumpadials
Mit dem Umbau der Stationsanlage Disentis und dem Abriss der dortigen Drehscheibe entstand der Bedarf einer Abdrehmöglichkeit für Dienst- und Dampffahrzeuge. Da insbesondere Gleisbaumaschinen an eine bestimmte Arbeitsrichtung gebunden sind, sich aber die nächste Abdrehmöglichkeit mit grösserer Länge erst in Landquart befindet, entschloss sich die RhB zu dem heutzutage seltenen Bau einer neuen Drehscheibe. Da die Platzverhältnisse in Disentis einen Neubau nicht zuliessen, wurde sie von Mai bis September für rund 500.000 CHF in Sumvitg-Cumpadials erstellt. Die von der deutschen Firma Windhoff erbaute, handbetriebene Drehscheibe hat einen Durchmesser von 15,5 m kann kann zum Abdrehen nahezu aller RhB-Fahrzeuge genutzt werden.
Keine Sanitätszüge mehr
Am 19. Juni 2002 verkehrte letztmalig ein Sanitätszug des Militär auf der RhB. Ingesamt besass die RhB sechs solcher Züge, die für die Beförderung von Verwundeten und Kranken hergerichtet werden konnten. Diese 1916 vom Bundesrat eingeführten Transporte wurden auch auf der FO sowie bei den SBB durchgeführt. Die letzte Übung begann am 4. Juni 2002 und führte den Sanitätszug über verschiedene Teile des RhB-Netzes. Befördert wurde er dabei unter anderem von der historischen Ge 6/6 412.
Umbau Ge 6/6 II
Nach den Ge 4/4 II werden nun auch die Maschinen der Reihe Ge 6/6 II in ihrem Erscheinungsbild verändert: Nachdem sie 1997 Einholmstromabnehmer erhielten, werden sie nun auch mit den rechteckigen Einheitsscheinwerfern ausgerüstet. Ebenso werden auf der in Fahrrichtung rechten Seite Führerstandsschiebefenster eingebaut, die zuerst bei der Lok 704 erprobt wurden. Das optische Erscheinungsbild der Lokomotiven lässt es kaum noch vermuten, dass es sich dabei um über 40 Jahre alte Fahrzeuge handelt.
Kein eigenständiger "Engadin-Star" mehr
Der mit der Eröffnung des Vereinatunnels eingeführte Engadin-Star, der Chur über Klosters und Vereina mit St. Moritz verband, wird in dieser Form nicht mehr weitergeführt. Der Zug, der als einziger Reisezug den Sasslatsch II-Tunnel am südlichen Ende des Vereinatunnels befuhr, wies keine befriedigende Nachfrage auf. Aus diesem Grunde wurde die Verbindung am 13. Oktober aufgehoben. Der Name "Engadin-Star" wird jedoch nicht verschwinden: Er bleibt als Bezeichnung einer taktgemässen Umsteigeverbindung mit den Züge 325/725 unf 774/374 bestehen.
Neuer Speisewagen in Dienst gestellt
Aufgrund der weiterhin starken Nachfrage nach Speisewagenplätzen wurde in der Hauptwerkstätte Landquart der 1931 gebaute Stahlwagen A 1211 umgebaut. Er trägt neu die Betriebsnummer WR 3813, die früher von einem der beiden von der Berninabahn übernommenen Wagen zugewiesen war. Das modernisierte Fahrzeug trägt das dunkelblaue "Gourmino"-Farbkleid, welches im letzten Jahr eingeführt worden ist. Der Wagen bietet 30 Plätze und unterscheidet sich nur wenig von der Serie WR 3810-3812. Probleme bereiten derzeit noch die vom zum Deutschen Museum nach München abgegebenen A 1154 übernommenen Drehgestelle. Trotz Zusatzfedern sind die Laufeigenschaften noch verbesserungswürdig.
Neue Kesselwagen
Anfang Oktober wurde der erste Kesselwagen der neuen Serie Uah 8101-8118 abgeliefert. Die bei Josef Meyer in Rheinfelden gebauten Wagen haben ein Fassungsvermögen von 42.000 Litern. Für den Bau wurden Teile der ausrangierten Wagenserien Uah 8155-8162 und Uah 8173-8122 verwendet.
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