RAIL-INFO SCHWEIZ
Nachrichten Ausgabe 3/2002 (Juli)

Beiträge BD | BLM | BVZ/FO | DFB | FO | JB | RhB | SBB | VBZ

BD

Bremgarten-Dietikon-Bahn

Triebwagen umgestürzt
Am 12. April ist gegen 17 Uhr der BDe 4/8 21 beim. Heinrütirank auf die Mutschellenstrasse gestürzt. Der Lokführer erlitt dabei einen Schock, während die Passagiere glimpflich davon kamen. Die Bergung musste mit einem Spezialkran durchgeführt werden. Nach dem Unfall wurde vermutet, dass der Fahrzeugführer aufgrund des durch eine Baustelle vorherrschenden Zeitdrucks nicht das Ende der engen, nur mit 20 km/h zu befahrenden Kurve abgewartet hat, sondern den Triebwagen zu früh beschleunigt hat. Der Betrieb an der Störungsstelle konnte bereits am 13. April wieder aufgenommen werden.


BLM

Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren

Betriebsunterbrechung
Vom 29. April bis zum 3. Mai fand die diesjährige Revision der BLM statt. Dabei wurden die verschiedensten Arbeiten ausgeführt, die während des Betriebes der Bahn nur schwer oder gar nicht vollzogen werden können. Dazu gehörten vor allem: Revisionsarbeiten an der Standseilbahn inklusive Antrieb und Umladeanlage in Grütschalp, die teilweise Erneuerung der Fahrleitung, Gleiskorrekturen sowie Reinigungsarbeiten an Stationen und den Triebwagen. Auch weiterhin bleibt die Existenz der Bahn gefährdet: Da die Standseilbahn aufgrund ihrer Lage in einem Rutschhang sanierungsbedürftig ist, wird derzeit die Alternative einer zweiten Luftseilbahn nach Mürren geprüft.


BVZ
FO

BVZ Zermatt Bahn/Furka-Oberalp-Bahn

BVZ und FO wollen fusionieren
Ende Februar gaben die beiden Bahnen in gemeinsamen Erklärungen bekannt, dass die Möglichkeiten einer Fusion überprüft werden sollte. Die Mitarbeiter der Furka-Oberalp-Bahn wurden von dieser Absicht bei einer Versammlung im Inneren des Furka-Basistunnels unterrichtet. Die geplante Fusion wird als Vernunftehe bezeichnet: Beide Bahnen ergänzen sich hervorragend und arbeiten technisch nach nahezu identischen Normalien. Trotzdem gibt es einige Hindernisse zu überwinden: Die FO ist eine von der öffentlichen Hand stark subventionierte Bahn, während die BVZ Gewinne erwirtschaftet und diese an ihre Aktionäre ausschüttet.


DFB

Dampfbahn Furka-Bergstrecke

Club zur Aufarbeitung der HG 4/4 gegründet
Um die Finanzierung der umfangreichen Sanierung einer der beiden Loks des Typs HG 4/4, die sich im Besitz der DFB befinden, gewährleisten zu können, wurde unter dem Namen "1000er Club" eine Vereinigung gegründet, die sich den beiden Vierkupplern annehmen will. Die Loks wurden Ende der 1920er-Jahre von der SLM für den Betrieb in Vietnam gebaut und wurden 1990 mit den alten FO-Loks zurückgeführt. Ziel ist es, die jüngere Maschine 40-308 bis zum Jahr 2006 betriebsfähig herzurichten. Für die Arbeiten wird ein finanzieller Aufwand von mehr als einer Mio. CHF erwartet.


FO

FO - Furka-Oberalp-Bahn

Sanierung der Richlerenbrücke
Als zehnte Natursteinbrücke auf der Strecke der FO wird derzeit die Richlerenbrücke bei Hospenthal einer gründlichen Sanierung unterzogen. Untersuchungen haben festgestellt, dass Mängel am Mauerwerk und durch Auswaschungen und Erschütterungen zerstörter Fugenmörtel mittelfristig zu Zerfallserscheinungen führt. Zudem verfügt die Brücke nicht über ein den heutigen Ansprüchen genügend grosses Schotterbett. Das Sanierungskonzept sieht den Einbau eines abgedichteten Schottertrogs vor, der die Erschütterungen reduziert und Wasserinfiltrationen in das darunter liegende Mauerwerk verhindern soll. Bei den Arbeiten wird der Erhaltung des ansprechenden und als Fotomotiv weithin bekannten Erscheinungsbildes grosse Beachtung geschenkt. Mit der Fertigstellung wird für November 2002 gerechnet. Die abschliessenden Umgebungsarbeiten erfolgen im Frühjahr 2003


JB

Jungfraubahn

Kuriose Fahrleitung
Im Zusammenhang mit dem Abbau Süd beim Bahnhofsrestaurant Kleine Scheidegg musste der letzte alte Fahrleitungsmast der Jungfraubahn er- und versetzt werden. Während des Baus des Fundamentes wurde die Abspannung der JB-Fahrleitung an der Fahrleitung der WAB befestigt. Da dazwischen jedoch das Bahnhofsrestaurant steht, blieb dem Technischen Unterhalt JB un der Firma Furrer+Frey nichts anderes übrig, als diese Abspannung quer durch das Gebäude zu ziehen. Hier zog sich das Stahlseil nun bis Ende Mail quer durch den Korridor und das Schlafzimmer der Pächterwohnung


RhB

Rhätische Bahn

Umbau des Bahnhofs Filisur
Der bereits seit längerem projektierte Um- und Ausbau des Bahnhofs Filisur geht in die Endphase der Planungen. Ende März/Anfang April 2003 sollen die Bauarbeiten für das rund 24,4 Mio. CHF teure Projekt beginnen. Die markantesten Änderungen sind: Gleichzeitige Einfahrt von drei Zügen, behindertengerechte und überdachte Perronanlage, Kreuzungsgleislänge von 2 Gleisen für Albulazüge von 360m, Doppelspurabschnitt Seite Alvaneu, 2 Güterverladegleise, Abbruch von Anbauten des Aufnahmegebäudes und damit Widerherstellung des ursprünglichen Erscheinungsbildes sowie die Erhaltung und Inbetriebnahme des historischen Wasserkrans für Dampfzüge. Zwei Wermutstropfen gibt es jedoch: Die Bauarbeiten fallen zeitlich genau in das 100jährige Jubiläum der Albulabahn, und die weltweit bekannten Läutwerke am Bahnhof sollen zwar am Platz erhalten bleiben, aber ihre Funktion verlieren.

Abbruch der Heizwagen
Ende April wurden in Untervaz die beiden Heizwagen X 9044 und 9045 abgebrochen. Die 1947 und 1951 aus den Gepäckwagen F 4013 und 4018 entstandenen Wagen versorgten über einen Dachstromabnehmer und einen Trafo die Heizleitung von abgestellten Wagen mit der notwendigen Spannung von 300 V. Die Aufgabe der beiden Wagen wird in Zukunft von zwei Container-Elementen übernommen, die je nach Bedarf mit einem Flachwagen zum Einsatzort verbracht werden können. Die Stromabnahme erfolgt dann über einen fest montierten Draht, der keinen mobilen Einsatz mehr erlaubt,


SBB

SBB - Brünigbahn

Triebwagen abgebrochen
Nach einem Brand wurde im Juni der Triebwagen Deh 4/4 120 010-4 in Interlaken Ost abgebrochen. Das Fahrzeug war so stark beschädigt worden, dass sich eine Reparatur nicht mehr lohnte. Vor dem Abbruch wurden die wichtigsten verwertbaren Teile demontiert und Meiringen eingelagert. Der Triebwagen entstammte einer Serie von 16 Fahrzeugen, die 1941/42 mit der Elektrifizierung der Brünigbahn abgeliefert wurden. Sie bildeten über Jahrzehnte das Rückgrat des Verkehrs und wurden erst mit der Ablieferung der HGe 4/4 101 961-968 in den Jahren 1989/1990 in untergeordnete Dienste verdrängt. Einige Triebwagen verloren den Zahnradantrieb und werden als Baureihe 110 heutzutage für Talpendelzüge eingesetzt. Zwei Fahrzeuge wurden 1991 an die Luzern-Stans-Engelberg-Bahn verkauft.


VBZ

Verkehrsbetriebe Zürich

Cobra-Trams ausser Dienst
Als am 6. April 2002 das getriebegehäuse des Cobra-Tram 3002 brach, ergab eine anschliessende Untersuchung, dass auch weitere Radgetriebe vergleichbare Risse aufwiesen. Bei der Überprüfung der anderen fünf Fahrzeuge mussten zweo weitere Trams sofort aus dem Dienst genommen werden. Nach dem derzeitigen Stand ist der Defekt auf einen Material- oder Konstruktionsfehler zurückzuführen.


Quellen Dampfbahn Furka-Bergstrecke
Pressedienst Furka-Oberalp-Bahn
Pressedienst Jungfraubahnen
Pressedienst Rhätische Bahn
Peter Schmid
Schweizer Eisenbahn-Revue
Tibert Keller

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